Umfrage zur Gemeinschaftsbildung in der Herrnhuter Brüdergemeine

Liebe Leser*innen!

Lange hat es gedauert, aber der Blog wird doch wieder aktuell.

Zwei Posts an einem Tag hat es in der Geschichte dieses Blogs noch gar nicht gegeben!

Zurzeit schreibt ein Bruder aus Leipzig an seiner Bachelorarbeit in Theologie zum dem interessanten Thema: „Gemeinschaftsbildung in der Brüdergemeine im Geschichte und Gegenwart – mit einem besonderen Fokus auf die zeitliche Periode von 1722-1750 (Gründung Herrnhuts bis Auszugsbeschluss Herrnhaag) und heute.“

Zu diesem Zweck gibt es eine  Umfrage zur Gemeinschaftsbildung in der Herrnhuter Brüdergemeine im 21. Jahrhundert!

„Der Kleine Morave“ kann diese Umfrage nur empfehlen und würde sich über das Ausfüllen sehr freuen.

Vielleicht werden auch geeignete Umfragergebnisse über diesen Kanal veröffentlicht.

Auch die Herrnhuter Missionshilfe berichtet schon: Herrnhuter Missionshilfe – Aktuelles 17.Mai 2016

=> Die Seite kann der „Kleine Morave“ auch nur empfehlen!

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Herrnhaag Festvial 2016

Das Herrnhaag Festival / 13-16. Mai 2016:

-> Das Thema war „Kindheitshelden“

Was für ein erfülltes Wochenende mit knapp über 90 Menschen. Es war wieder mal ein einzigartiges Erlebnis!

Was bleibt von diesem Wochenende auf jeden Fall eine Immitation von Jan Böhmermanns „Ich hab Polizei“ bezogen auf die Brüdergemeine. „Ich hab die BG“ wurde durchaus zu dem Party-Hit des Wochenendes.

Wer sich die Lyrics anschauen möchte:
Ich hab die BG – Brüdergemeinsohn (Lyrics)

Wer sich den ersten Auftritt anschauen möchte:

Am späteren Abend entstand dann noch eine Party-Version:

Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

Eurer Statist34Ich hab die BG – Brüdergemeinsohn (Lyrics)

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Bericht von der Herbstwerkstatt 2014

„Nur wer die Vergangenheit kennt, kann in der Gegenwart aktiv Zukunft gestalten“

Vorbereitung Plenum
(
Foto Frederik Grüneberg)

Unter diesem Motto könnte man die diesjährige Herbstwerkstatt der Brüdergemein-Jugend vom 2-5. Oktober 2014 in Berlin zusammenfassen. Das Thema der Werkstatt war „Grenzen überwinden – Versöhnung finden“ und dank des extra Tages konnte das Planungsteam dieses Thema auch sehr schön in das wieder sehr dichte Programm der Werkstatt integrieren. So waren am Freitagvormittag Zeitzeugen anwesend, die aus ihrem Erleben in der DDR berichten konnten und die wir mit Fragen löchern durften. Es fand ein Austausch zwischen Jung und Alt statt, was uns die Möglichkeit gab, unsere Vergangenheit noch besser kennen lernen.

Aber natürlich wurde nicht nur über die Vergangenheit nachgedacht, sondern die Gegenwart analysiert. So war ein weiterer längerer Block die Auswertung der diesjährigen Veranstaltungen der Herrnhuter Brüdergemein – Jugendarbeit. Dank eines Fragebogens diesmal auch noch detaillierter.

Außerdem gab es Workshops zu aktuellen Themen der Brüdergemeine: „Abendmahl“, „Homosexualität“, „Jugendreferenten-Stelle und Struktur der Jugendarbeit“ und „Prävention sexueller Übergriffe“. Alle diese Gruppen, die neben einer Gottesdienstvorbereitungsgruppe sich am Freitagabend trafen, beförderten einen produktiven Austausch unter uns Jugendlichen.

Die Abendmahlsgruppe stellte sich die Fragen: „Was bedeutet Abendmahl heute, und vor allem uns als Jugend?“, „Was ist eigentlich der Ursprung?“ und „Warum finde ich Abendmahl wichtig?“. Da spätestens in diesen intensiven Diskussionen klar wurde, dass vor allem für uns als junge Menschen noch viel Gesprächsbedarf im Bereich Abendmahl besteht,  ist es schön, dass wir als eines der Ergebnisse der Werkstatt ein Jugendwochenende zu diesem Thema im nächsten Jahr verkündigen können.

Zum Thema „Homosexualität“ wurde mit einer von Bischof Theo Clemens moderierten Gruppe der wertschätzende Dialog zwischen den verschiedenen Meinungen weiter geführt und vertieft. Der Dialog ist dabei das zentrale Anliegen der Jugend auch in der Frage, ob wir für gleichgeschlechtliche Partnerschaften um den Segen Gottes fragen wollen und eine öffentliche Segnungsfeier für uns in Frage kommt. Es tut gut, dass wir obwohl wir unterschiedliche Bibelinterpretationen haben, die Meinung des anderen nicht sofort als Quatsch abtun. Wir sollten aber im Hinterkopf haben, dass wir jeden Mitmenschen lieben sollen und daher aufpassen sollten, ob wir nicht mit bedachten und unbedachten Äußerungen den jeweiligen Gegenüber vor den Kopf stoßen.

Die „Prävention sexueller Übergriffe“ hat als ein Ergebnis, dass wir uns nun als ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter_innen einen Ehrenkodex gegeben haben. In 10 Punkten wird klar unsere Verantwortung benannt und uns konkrete Handlungsmöglichkeiten gegeben.  Der Ehrenkodex kann bei Bedarf bei unseren Jugendbeauftragten angefordert werden.

Die Gruppe zur Jugendreferentenstelle, die seit Kurzen vorläufig suspendiert ist, war auch sehr produktiv. Unter der kompetenen Begleitung von Schwester Andrea Becker, ihres Zeichen Jugendsynodalin für den deutschsprachigen Raum, konnte der Prozess der Einsetzung, der Schwierigkeit der Etablierung und nun der Versuch des Rettens der Stelle nachvollzogen werden. Außerdem wurden konkrete Wünsche formuliert, was Jugendarbeit der Brüdergemeine braucht:
1) Klare Kompetenzverteilung im Jugendbeauftragten-Team
2) Der Prozess der Verbesserung der Kommunikation soll fortgesetzt werden. Die Idee eines runden Tisches mit Vertreter des Planungsteam der Werkstätten, allen Jugendbeauftragten, des zuständigen Direktionsmitgliedes und einen externen Beobachter bzw. Moderator muss unbedingt etabliert werden. Das erste Treffen im Mai 2014 kann dazu als Vorbild dienen.
3) Die bessere Einbindung der Jugend in den Alltag der Gemeinden der Brüdergemeine muss weiter angepackt werden.

Viele Gemeinden kranken daran, dass ihre Jugendkreise entweder nicht mehr existieren, zu wenige Personen beinhalten oder es sowieso nur die aktiven Jugendlichen erreicht. Daran muss dringend mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung seitens der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Jugendmitarbeitern, der Gemeinhelfer und Gemeindepädagogen und allen Gemeindemitglieder gearbeitet werden.

Die Gruppe, die von Bruder Frederik Grüneberg moderiert wurde, bekam auch einen Input in eine konkrete Vision. Nämlich die eines „Europäischen Jugendzentrum Herrnhaags“, ab 2017 als Fortsetzung der wichtigen Arbeit der Sozietät Herrnhaag und als Ergänzung zum Vereins der Freunde des Herrnhaag und der Jugendwerkstatt Herrnhaag. Ein ökumenisches Begegnungstreffen für Jugendliche aus ganz Europa, ob aus der Brüdergemeine, anderen Kirchen und Religionen oder nicht religiös gebunden, kann für die Brüdergemeine ein Leuchturmprojekt für die Zukunft sein. Hier kommt der letzte Satzteil des oben genannten Mottos zur Geltung: „Aktiv Zukunft gestalten“.

Für eine Konzeptualisierung der Idee hat sich auf der Werkstatt eine Arbeitsgruppe aus ehrenamtlichen Mitarbeiter_innen der Jugendarbeit gefunden, die nach ihrer Konstituierung sich mit den betreffenden Stellen in Verbindung setzen wird. Zu allererst natürlich an der Verein der Freunde des Herrnhaags als Eigentümer des Geländes und der Gebäude auf dem Herrnhaag, natürlich auch mit der Sozietät Herrnhaag als derzeitiges geistliches Zentrum des Herrnhaags, um Erfahrungen mitzunehmen, und auch mit der Jugendwerkstatt, um eine mögliche Einbettung ihrer wichtigen Arbeit in das Konzept zu überlegen. Sie sehen, es ist viel passiert auf dieser Werkstatt. Es gilt viel aufzuarbeiten, vieles vorzubereiten und einiges zu erarbeiten. Lasst uns das gemeinsam tun.

Daher der Appell an Sie, liebe Leserinnen und Leser dieses Artikels, unterstützt uns als Jugend da wo ihr könnt und tragt mit dazu bei, dass die Brüdergemeine nicht nur eine Kirche der Vergangenheit und der Gegenwart ist, sondern auch eine Kirche der Zukunft.

Wir haben unseren Teil wieder dazu beigetragen, in dem wir wieder ein breites Programm an Jugendwochenenden, Kinder- und Teeniefreizeiten und Begegnungsmöglichkeiten für 2015 auf die Beine gestellt haben. Wir stoßen aber als haupt- und ehrenamtlichen auch an Belastungsgrenzen, daher auch hier die Bitte nehmt Rücksicht auf uns, schenkt uns eure Aufmerksamkeit und bringt eure Wertschätzung für unsere Arbeit noch besser an die Frau bzw. an den Mann.

Wir freuen uns auf 2015 und auch darauf, dass unser Aufbruchssignal nicht ungehört verklingt.

Ausklang
(
Foto Frederik Grüneberg)

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Struktur der Jugendarbeit

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Alltagsdiskriminierung entgegentreten – Handlungsmöglichkeiten gewinnen

Vom 19 bis 21. September 2014 fand in Leipzig das diesjährige Jugendseminar des Arbeitskreises „Rechtsaußen – und mitten unter uns“ statt. Seit der Gründung um die Jahrtausendwende setzt sich dieser Arbeitskreis dafür ein in der Brüdergemeine ein jährliches Angebot von jungen Menschen für junge Menschen über die wichtigen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Rechtsextremismus, (Ultra-) Nationalismus, Diskriminierung aller Art und Fremdenfeindlichkeit zu sein.

 

In zahlreichen Seminarwochenenden haben wir uns mit dazu gehörenden Phänomenen, Erfahrungen und konkreten Handlungsmöglichkeiten beschäftigt. 2009 fingen wir an, das Thema nicht nur durch Workshops, Vorträge usw. den meist jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer näher zu bringen. Wir versuchten durch ein sehr gut angenommenes Filmprojekt uns auf die Aspekte der Alltagsdiskriminierung zu konzentrieren. So hatten wir Szenen von fremdenfeindlichen Fußballfans, chauvinistischen Beamten und jungen Menschen ohne Respekt vor dem Alter. Durch diese Annahme ermutigt haben wir ein Theaterstück für den Kirchentag 2011 in Dresden auf die Beine gestellt.

 

Dresden war und ist der Ort an dem immer wieder Rechtsextreme versuchen das Gedenken an die Opfer des Krieges für ihre Zwecke zu missbrauchen, daher konnte es kein besseren Ort geben, um das erste große öffentliche Projekt des Arbeitskreises zu präsentieren. Ein Stück, das sich mit dem Abrutschen eines jungen Mannes in die rechte Szene beschäftigt, der daraufhin seinen besten Freund, seine erste große Liebe und seine bisherigen Freunde verliert. Das Stück endete wie es begann mit einer Ansprache des Betroffenen ans Publikum, in der anklagend an die von diesem unterstützten Strukturen und Institutionen erinnert und vor allem die Frage aufwirft: „Wie hätte man ihm helfen können?“.

 

Eine Frage, die uns weiter im Arbeitskreis beschäftigt. Nach einem 2012 durchgeführten Seminar zu Demokratie, das die Themenvielfalt des Arbeitskreises wiederspiegelt, sind wir durch ein weiteres Brückenjahr (2013) mit einem sehr kleinen Arbeitstreffen (7 Personen) nun wieder mit Vehemenz und einem nächsten Projekt wieder zurückgekehrt.

 

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(Foto: Frederik Grüneberg)

 

Auf dem diesjährigen Wochenende, das unter dem Thema: „Fremdenfeindlichkeit in Europa – Flüchtlingssituation heute“ stand, wurde nicht nur in Workshops, Inputs und Gesprächsrunden eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema gesucht, sondern auch ein kleines Kirchentagsprojekt für Stuttgart 2015 vorbereitet.

 

So wollen wir uns als eine Gruppe junger Menschen durch verschiedene Aktionen auf dem Kirchentag bemerkbar machen und durch Flyer weiter an einem kritischen Bewusstsein arbeiten. Gerade in der Alltagsdiskriminierung zeigt sich, wie sehr alle Menschen auch dazu neigen, sich manchmal auf Kosten anderer zu profilieren. Sei es nun aufgrund ihrer Nationalität, ihres (Nicht-) Glaubens, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer kulturellen Errungenschaften oder gar aufgrund ihrer Hautfarbe, zufälliger Abstammung und Heimatregion. Das wollen wir auch auf dem Kirchentag thematisieren und dazu haben wir auch schon einen Flyer entworfen, der in verschiedentlich, auch schauspielerisch, begleiteten Verteilaktionen an die Kirchentagsbesucher gebracht werden sollen.

 

Am Samstagabend veranstalteten wir auch eine Podiumsdiskussion, in der wir Aktivisten aus der Flüchtlingsarbeit aus West (Nordrhein-Westfalen) und Ost (Sachsen) zusammenbrachten und einen Austausch zwischen diesen und mit uns ermöglichten. Leider blieben wir bis auf einen Gast in unserer 14köpfigen Seminargruppe. Das führte aber zu intensiveren und persönlicheren Wortbeiträgen. Wir brachten auch einen Mitbürger mit Migrationshintergrund mit einer „deutschen“ Aktivistin zusammen und zeigten dass es beides braucht, das selbstorganisierte Engagement der Flüchtlinge und die begleitende Unterstützung durch Personen der Mehrheitsgesellschaft.

 

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(Foto: Frederik Grüneberg)

 

Auch die Möglichkeit die Räume der Evangelischen Studentengemeinde in Leipzig zu nutzen, freute uns als Vorbereitungsteam, da wir damit einen Schritt mehr raus in die Welt gewagt haben. Gerade die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen, Initiativen, Organisationen, Kirchen wird wichtig sein, um den gesellschaftlichen Herausforderungen gemeinsam entgegen zu treten. Wir sind auf keinen Fall alleine und der Anspruch der Vernetzung ist keine leere Floskel.

 

Sei also dabei bei unserem Kirchentagsprojekt 2015!

Sei dabei, wenn es um die Vorbereitung des Jugendwochenendes des Arbeitskreises und um die Teilnahme an diesem geht!

Sei dabei, wenn auch die Brüdergemeine noch mehr Verantwortung übernimmt!

 

Gerade in der Arbeit mit geflüchteten Menschen sollte sich die Brüdergemeine sich ihrer eigenen Geschichte wieder mehr bewusst werden. Wir sind aber die Brüdergemeine. Daher brauchen wir für unsere Arbeit tatkräftige Unterstützerinnen und Unterstützer.

 

Bei Interesse an der Arbeit des Arbeitskreises, Fragen, Anregungen und zur Anmeldung für das Kirchentagsprojekt, schreibt eine Mail an ak.rechtsaussen(at)gmail.com

 

 

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(Foto: Frederik Grüneberg)

 

 

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Gelebte Glaubensgemeinschaft – Herrnhaag Festival 2014

4 Tage Lebens-, Wohn-, Lern- und Arbeitsgemeinschaft auf dem Herrnhaag!

 

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(Foto: Tilman Carstens)

 

Der Herrnhaag lebt. Es war wieder ersichtlich. Er bietet Raum für gemeinsamen Aufbruch!

 

Knapp 90 junge Menschen von 13-34 Jahre und ein Küchenteam quer durch die Generationen belebten vom 06-09.06.2014 wieder den Herrnhaag.  Das „Herrnhaag Festival“  ist eine Institution. Seit 1990 bevölkern alle zwei Jahre an Pfingsten Scharen junger Menschen die Grünflächen des inzwischen wundervoll gestaltenden Platz im Zentrum eines typischen Brüdergemein-Ortes. Es wird durch das aufgebaute Brunnenhaus immer mehr ersichtlich, warum dieser Ort, der sich wunderbar in die hügelige Landschaft der Wetterau einpasst, so eine weitreichende Wirkung in seiner nur 16 Jahren Besiedelung für die junge erneuerte Brüder-Unität im 18.Jahrhundert hatte.

 

Von hier gingen Impulse in die weite Welt und es wurden praktisch Dinge ausprobiert (zwar neben vielen Positiven, auch negativ zu bewertende). Es war eine lebendige „brüderische“ Werkstatt, in denen jeder eingeladen war und es war ein Aufbruchsort. Gerade in unserer Zeit brauchen wir solche Orte wieder, in denen nicht danach geguckt wird, was uns trennt, sondern was uns vereint.

 

In dem einleitenden Video des sechsköpfigen Vorbereitungskreises(VK) wurde deutlich, dass Nikolaus Graf von Zinzendorf, als Gründervater der erneuerten Brüder-Unität (Herrnhuter Brüdergemeine), ein Einlader an alle Menschen war. Der VK kam beispielhaft als Ur-Brüderischer, als Umweltaktivisten („Plastik-Nein Danke!“ und Urban Gardening), als Autark-lebende, als Dating-Experte und als fiktiven Rückkehrer von einer Marsbesiedelung-Expedition. Die Teilnehmer kamen mit oder ohne Bezug zur Brüdergemeine, aus Ortsgemeinden und Regionalgemeinden, sind Christen und Nicht-Christen, mit und ohne konkrete Vorstellung von der persönlichen, gesellschaftlichen und kirchlichen Zukunft. Sie erfuhren sich als Vordenker, Querdenker und Nachdenker, aber auch als Praktiker, Ausprobierer und Entwickler.

 

In einem Punkt waren sie sich einig: „Wir sind eine (Festival) Gemeinschaft“. Jede/r ist willkommen, kriegt Raum, wird bedacht und kann sich entfalten. Als Teil dieser Festivalgemeinschaft kann ich sagen: Wir erlebten konkret gelebten Glauben, ein Glauben, der nicht bei uns selbst aufhört, sondern immer den Mitmenschen miteinbezieht. Der sich traut auf andere Menschen zu zugehen, sie kennen zu lernen, ihnen zu zuhören, ihnen Zeit zu schenken und ihnen auch zu vergeben. Schon Zinzendorf überspitzte es in einem Gedicht im 18.Jahrhundert, wie es Anna Kellerova, eine der Jugendbeauftragten, in ihrer Predigt am Abschlusstag als „Kreisschließer“ zitierte: „Ladet den Kannibale zum Abendmahle“.

 

Die Kraft, die aus den bunt zusammengewürfelten Menschen schon am ersten Abend eine Gemeinschaft formte, war die wiedervereinigende Liebe. Eine Gemeinschaft im Aufbruch braucht den Wunsch nach der „Wiedervereinigung“ von Getrenntem, das konkrete Ausprobieren von Lebens-, Wohn- und Arbeitsformen und die Bereitschaft zum Lernen von einander. Der Einzelne muss lernen sich zurücknehmen zu können, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen und sollte den gemeinsamen Ursprung allen Lebens nicht zu verleugnen. In den vier Tagen auf dem Herrnhaag erlebten wir eine erneute lebendige Werkstatt unter dem Dach der Jugendarbeit der Herrnhuter Brüdergemeine, erfuhren das Ausbrechen aus unserem Alltagsverstand und spürten deutlich Signale zum Aufbrechen in eine von uns aktiv gestaltende Zukunft. Die Brüdergemeine bietet dafür Möglichkeiten an, da sie gerade als „Gemein(e)schaft“ keine abgeschlossene Einrichtung ist, sondern davon lebt, dass Menschen sich in ihr zueinander bekennen. Sie sucht mit allen Menschen weiter nach Wegen des „guten Zusammenlebens“. Lasst uns diese Erkenntnis mitnehmen, sie weitergeben und leben!

 

Für mich drückt das spontan entstandene Wort „Goravian“* diese Erkenntnis gut aus, denn wer die Vergangenheit kennt, kann in der Gegenwart aktiv die Zukunft gestalten.

 

*= Goravian:  Mischwort aus dem englischen Wort: „Go“ für „gehen“ und Moravian = Mähren => Englische Bezeichnung der Herrnhuter Brüdergemeine ist „Moravian Church“ (Mährische Kirche)

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(Foto: Tilman Carstens)

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International Summer Camp 2014 – Herrnhaag

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Internationales Jugendcamp 2013

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International Youth Camp 2011

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Ein neues Projekt nimmt seinen Anfang!

Liebe Leserinnen und Leser!

Dies ist der Startpunkt eines neuen Lebensabschnitt von mir, der Jugendzeitschrift „Kleine Morave“ der Herrnhuter Brüdergemeine Jugend. Ich hoffe, dass ich auch den Umzug vom Printmedium ins Onlinemedium gut überstehen werde und freue mich auf eine wunderbare Zeit mit euch!

Mit lieben Grüßen
euer Kleiner Morave

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